Technikbericht Zündspulen

Probleme mit Zündspulen

Die Zündanlage eines Fahrzeuges ist komplett aufeinander abgestimmt.

Nur einzelne Komponenten zu tauschen, ohne ihre elektrischen Eigenschaften zu kennen, ist meist keine gute Idee und kann zu heftigen Problemen führen.

 

Grundsätzliches:

Die Ladezeiten von Zündspulen sind natürlich stark abhängig von den Drehzahlen der Motoren und der verwendeten Zündanlage, ob Kontaktzündung oder voll digitale Zündung.

 

1. Kontaktzündungen

Bei Kontaktzündungen wird die Ladezeit der Zündspule(n) rein durch die Drehzahl des jeweiligen Motors vorgegeben.

Es ist daher ein Unterschied, ob ein Motor max 5.000 U/min dreht oder 12.000 U/min.

Bei geringen Drehzahlen ist die Ladezeit viel länger und erfordert eine Zündspule mit höherem Innenwiderstand.

Bei diesen einfachen Zündungen kommen meist Zündspulen mit 4-5 Ohm Innenwiderstand zum Einsatz.

 

2. Digitale Zündanlagen mit Kennfeld

Bei diesen modernen Zündanlagen ist die Ladezeit in der Regel extrem kurz, da die „Steuerung“ der Zündung noch viele Parameter wie Drehzahl, Unterdruck am Vergaser, Drosselklappenstellung usw. mit einberechnet und danach den Zündzeitpunkt verschiebt.

Oftmals sind hier auch noch sehr hohe Drehzahlen im Spiel, sodaß nicht viel Zeit zur Ladung der Zündspulen bleibt.

Hier kommen daher Spulen mit 1-3 Ohm Innenwiderstand zum Einsatz, die eine schnelle und hohe Stromaufnahme gewährleisten.

 

3. Elektronische Zündungen

Die dritte Variante sind günstige, elektronische Zündungen, die nachgerüstet werden, um die alten Kontaktplatten zu ersetzen.

Diese haben schon viele Vorteile gegenüber den Kontakten (siehe dazu auf unserer

Homepage „Fourever-Classic-Zündung“).

Diese Variante ersetzt wie gesagt, die Kontaktplatte und ist daher mit den originalen Komponenten (Spulen) kompartibel und dafür ausgelegt.

Zündspulen mit 3-5 Ohm Innenwiderstand sind daher hierfür vorgesehen.

 

Die Probleme, die entstehen können durch falsche Zündspulen, sind z.B. zu schwacher Zündfunken bei zu hochohmigen Zündspulen in Verbindung mit sehr hohen Drehzahlen.

Die Spule wird nicht vollständig geladen, der Motor läuft unrund und hat Aussetzer.

Schlimmer ist allerdings der umgekehrte Fall.

Die Verwendung einer zu niederohmigen Spule bei alten Motorrädern mit Kontakten oder der Variante 3 Zündanlagen (elektronische Zündungen).

Die Spulen werden zu lange geladen und verbrauchen viel Strom.

Ständig leere Batterien, weil die Lichtmaschinenleistung hierfür nicht ausgelegt ist oder durch Überhitzung zerstörte Spulen sind die Folge.

Auch die Zündanlagen können Schaden nehmen, da sie für so hohe Ströme meist nicht ausgelegt sind.

Wir hatten in den letzten paar Jahren immer so unsere Probleme mit der Beschaffung von hochohmigen Zündspulen mit 4-5 Ohm.

Oftmals hatten vom Hersteller angepriesene 4-Ohm-Spulen noch nicht einmal 2 Ohm.

 

Daher mussten wir viele Spulen zurücksenden oder bei unseren Zündanlagen kürzere Ladezeiten durch andere Schließwinkel bei den Nocken erzeugen.

 

Nun endlich, nach langen Gesprächen und Diskussionen mit Lieferanten und Herstellern, können wir Zündspulen mit gesicherten 4 Ohm anbieten, für z.B. die alten Honda Four, Kawasaki Z und Suzuki GS-Modelle.

 

Immer guten Zündfunken wünscht Euch

Ralph-Peter Nagel

Fourever-Classic-Parts